Geschichte

Immurium – Römische Straßenstation in den Tauern

Die Dichte der erhaltenen römischen Meilensteine im Lungau und die Ergrabung einer römischen Mansio sind einzigartig in Österreich.

immuriumIm Jahr 15 v.Chr. besetzten die Römer das Königreich Noricum. In der Folge entwickelte sich hier, zwischen den Gebirgen, eine römische Straßenstation, die in der „Tabula Peutingeriana“ als „in imurio“ aufscheint. In den Jahren 1964-1970 führte das Österreichische Archäologische Institut unter der Leitung von Dr.Robert Fleischer bei Schloss Moosham Grabungen durch. Dabei kamen die Mauerreste von 12 Häusern und eines Sakralbaues („Mithräum“) zu Tage. Diese Bauten dürften im Zuge der Straßenerrichtung Virunum – Juvavum um 100 n.Chr. entstanden sein.
Durch den Bau eines neuen, verkürzten Straßenzuges zur Zeit des Kaisers Septimius Severus (193-211 n.Chr.) erhielt die Siedlung Immurium erhöhte Bedeutung, da sich in ihrer Nähe die beiden Straßen vereinten. Der Lungau gehörte damals zum Stadtbezirk der Municipialstadt Teurnia bei St.Peter im Holz (Spittal). Die späteren Geschicke der Siedlung Immurium liegen im Dunkeln; möglicherweise fand sie im 4. oder 5.Jh. ihr Ende.

 

Kirchen, Kunst, Kapuziner – Gegenreformation im Lungau

gemäldeZur Zeit der Reformation fanden auch im Lungau die religiösen Neuerungen Martin Luthers regen Zuspruch. Nachdem 1555 beim Augsburger Religionsfrieden den Obrigkeiten die Entscheidung über die Konfession der Untertanen („cujus regio, eius religio“) gewährt wurde, waren die Salzburger Erzbischöfe immer bestrebt, die Bevölkerung zum katholischen Glauben zurückzuführen. Im Jahr 1633 sandte Erzbischof Paris Lodron Kapuziner nach Tamsweg. Diese begannen mit ihrer Missionstätigkeit, indem sie 1636 die „Corporis Christi und St.Leonhardsbruderschaft“ erneuerten und mit ihrer Hilfe theatralische Prozessionen inszenierten, bei denen neben heute eigentümlich anmutende Figuren auch der Samson mitgetragen wurde.
In unserer Kapelle veranschaulichen die Exponate die Volksfrömmigkeit und das Bruderschaftswesen mit seinen Prozessionen im Barock.